Positive Mutterschaft - Vom Leben mit Kind und HIV

Broschur | 140*205mm | 144 Seiten | 12,80€ | 978-3-96042-064-4 | August 2019

Klappentext: In Deutschland scheint HIV kein großes Thema mehr zu sein. Die Therapiemöglichkeiten werden immer besser, und eine Diagnose muss nicht mehr tödlich sein. Trotzdem ist HIV, wie kaum eine andere Krankheit, weiterhin von Stigmatisierung betroffen. HIV-positive Mütter spüren dies besonders deutlich, denn sie erleben durch ihre spezifische Sorgeposition erheblichen Rechtfertigungsdruck: Gegenüber der Gesellschaft müssen sie sich als gute Mütter behaupten, gegenüber ihren Kindern fragen sie sich nach dem richtigen Umgang mit HIV. Das Buch trägt unterschiedliche Perspektiven auf und Erfahrungen von HIV-positiver Mutterschaft zusammen und fragt nach individuellen Strategien im Umgang mit Stigmatisierung und Ohnmacht. Interviews gewähren Einblicke in die alltäglichen Kämpfe positiver Mütter: Kämpfe im Wartezimmer und im Büro, im Kreissaal und den sozialen Medien. In einem Alltag, der geprägt ist von dominanten Vorstellungen zu HIV und Mutterschaft, zeigen die Autor_innen Momente der Freude und Angst, der Wut und der Hoffnung. Überlegungen zu emanzipativer Wissensproduktion und feministischem Forschen fließen in dieses Buch ebenso ein, wie eine Kritik an normativen Mütter- und Körperbildern. Mit Beiträgen von Elke Hartmann, Harriet Langanke, Sibyl Peemöller und Paula Haagen.

Mehr infos: edition-assemblage.de/buecher/positive-mutterschaft/


Buchbesprechung von frauenundhiv.info/ (Auszug):

Durch die unterschiedlichen Perspektiven entsteht ein sehr vielschichtiges Bild von positiver Mutterschaft. Dennoch wird deutlich, dass bei aller Unterschiedlichkeit der Mütter mit HIV einige Themen immer wieder und bei allen auftauchen. So steht das gesellschaftliche Bild einer „guten Mutter“ – gesund, leistungsfähig und belastbar – im Gegensatz zur Stigmatisierung, unter der Menschen mit HIV leiden. Positive Mütter kämpfen daher oft mit dem Gefühl der Mangelhaftigkeit und dem Druck, gesellschaftlichen Normen an Mutterschaft zu genügen. Die sozialen Medien haben diesen Druck noch einmal erhöht. [...] Dabei könne, so schreibt Lea Dickopf, das Offenlegen des HIV-Status auch eine Möglichkeit zur Rückgewinnung von Selbstbestimmung sein: „Das Sichtbarmachen von Geschichten von Frauen und Müttern ist auch eine Intervention in patriarchale Gesellschaften, die Erfahrungen von Frauen strukturell bislang weitgehend unbeachtet gelassen haben“, schreibt die Autorin. Mit diesem Buch hat Lea Dickopf selber einen großen Beitrag dazu geleistet.

Frauke Oppenberg (Deutsche Aidshilfe : Frauen & HIV )